Qualität in Quantität – professionelle Heu- und Pflanzentrocknung
Eine gute Heuqualität ist kein Zufall, sondern das Resultat der richtigen Entscheidungen. Es gibt klare Definitionen und Richtlinien, die in die Bewertung der Heu-Qualität miteinfließen. Insbesondere durch die unbeeinflussbaren Wetterbedingungen ist der Einsatz einer technischen Heutrocknungsanlage für eine qualitativ hochwertige Heuausbeute heutzutage unverzichtbar.
Eine gute Wiese ist die Basis für gutes Heu
Selbst das beste Trocknungsverfahren kann die Heuqualität nicht signifikant erhöhen, wenn die Basis nicht stimmt. Eine gute Wiese mit Gräsern, Klee und Wiesenkräutern ist neben dem optimalen Schnittzeitpunkt die wichtigste Grundvoraussetzung für eine gute Heuqualität mit einem hohen Proteingehalt und einer hohen Energiedichte. Im mitteleuropäischen Raum gibt es rund 3.000 unterschiedliche Wiesenpflanzen. Relevant für die Tierfütterung sind etwa 1.000 Pflanzenarten. Grundsätzlich teilen sich die Pflanzenarten in drei Gruppierungen auf: in Gräser, Leguminosen und Kräuter. Zu den Gräsern zählen beispielsweise Süßgräser und Sauergräser wie etwa Knaulgras, Goldhafer, Wiesenschwingel und Wiesenfuchsschwanz. Aufgrund ihres hohen Eiweiß- und Mineralstoffgehaltes gehören Kleearten zu den wichtigsten Tierfutterquellen. Die bedeutendsten Vertreter der Kleearten, die als Unterfamilie der Schmetterlingsblütler aus der Pflanzenfamilie der Leguminosen kommen, sind Rotklee, Weißklee, Horn-, Perser- und Alexandrinerklee. Bei der dritten großen Gruppe, nämlich den Kräutern, differenziert man zwischen Kräutern, Beikräutern und Unkräutern. Besonders bei Kräutern muss auf eine schonende Trocknung geachtet werden, um wertvolle Inhaltsstoffe zu erhalten, zum Beispiel ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavanole, Saponine und Bitterstoffe. Hier empfiehlt sich ein Trocknungsverfahren mittels Wärmepumpe, da man die Trocknungsluft temperaturtechnisch sehr genau an die vorhandene Kräutertemperatur anpassen kann.
Die richtige Trocknung beginnt mit der Werbung
Bei der Heuwerbung auf dem Feld müssen das Zetten und Schwaden optimal durchgeführt werden. Dies gilt für den jeweiligen Zeitpunkt sowie für die Einstellungen der Geschwindigkeit bzw. Drehzahl. Untersuchungen der Uni Kassel haben ergeben, dass die optimale Fahrgeschwindigkeit für das Zetten und Wenden bei 6 bis 7 km/h liegt. Zu viele Wendevorgänge erhöhen die Bröckelverluste und reduzieren die Trockenmasse (TM). Mit jedem Wenden verliert man ca. 8 bis 10 % der Trockenmasse. Wenn das Grüngut einen Trockensubstanzgehalt von 85 % aufweist, können durch das Schwaden sogar über 16 % der Trockenmasse verloren gehen. Um die Grasnarbe zu schonen, Futterverschmutzungen zu vermeiden und Verluste deutlich zu reduzieren, sollte das Grüngut nicht tiefer als 7 cm vom Boden geschnitten werden. Ein weiterer Vorteil bei einer ausreichenden Stoppelhöhe: Das Grüngut liegt nicht direkt auf dem Boden auf und kann aus diesem Grund besser und schneller abtrocknen. Das ist vor allem bei feuchten Böden von großer Relevanz.
Feuchtigkeitsbewertung für Heu
Vortrocknung (Anwelken) auf dem Feld ist wichtig
Frisch geschnittenes Grünfutter enthält etwa 80 % Wasser, hat also lediglich 20 % Trockensubstanz. Nach einem Tag Sonnentrocknung auf dem Feld beträgt der Wasseranteil noch etwa 40 %, d. h. der Trockenmasseanteil beträgt etwa 60 %. Mit einem Trockenmasseanteil von 60 % bis 70 % kann das angewelkte Gras in die Trocknungsbox bzw. Heubox eingetragen werden.
Feuchteverlauf bei Bodentrocknung von Heu
Nachweise für gute Heuqualität
Farbe, Geruch, Struktur, Verschmutzungsgrad und Energiekonzentration: Für die Bewertung der Heuqualität gibt es von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) eindeutige Kriterien. Qualitativ hochwertiges Heu besitzt eine olivgrüne Farbe (hellgrün bis dunkelgrün), riecht aromatisch (kein Brandgeruch, kein Fremdgeruch, nicht muffig) und enthält Blattanteile (entsprechend dem Ausgangsmaterial). Zur Beurteilung des Konservierungserfolges geht man von bester Futterqualität des Grünschnitts aus und macht nach der folgenden Bewertung Abzüge.
* Werte gelten für Bodenheu.
Bei Belüftungsheu sind die Verluste um 0,2 bis 0,3 MJ NEL/kg TM niedriger
ME = metabolische (umsetzbare) Energie
NEL = Netto-Energie-Laktation (Laktation = Milchabgabe)
Wirtschaftsfaktor Heu
Ob durch unzureichende oder fehlerhafte Heutrocknung: Jahr für Jahr können viele Tonnen Heu lediglich als Streueinlage genutzt werden, da sie für den Einsatz als Futtermittel zu minderwertig sind. In dieser Problematik spielt auch die Heutrocknung von Rundballen eine Rolle. Grundsätzlich kann die Heuqualität einer Losetrocknung nicht mit Rundballen erreicht werden. Das liegt primär an den ungleichen Gegendruckbedingungen innerhalb eines Ballens („Kissen“). Zusätzlich müssen die Ventilatoren bei der Rundballentrocknung einen höheren Druck erbringen als bei losem Heu. Dies bewirkt einen höheren Energieverbrauch und verursacht höhere Kosten. Ein weiterer Kostentreiber: Durch die Verringerung der Heuqualität und -quantität benötigen Landwirte mehr alternatives Kraft- und Eiweißkraftfutter. Auch wegen dieser Aspekte zahlt sich eine Investition in eine moderne Heutrocknungsanlage langfristig aus
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Weitere Know-How Artikel
Technische Heutrocknung und ihre Vorzüge
Bessere Planungs- und Qualitätssicherung, mehr Flexibilität, Wetterunabhängigkeit, ein verringertes Brandrisiko und Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Betriebes: Es gibt zahlreiche Argumente, die Landwirte und Betreiber veranlasst, in hochmoderne technische Heutrocknungsanlagen mit Wärmepumpe und Luftentfeuchter zu investieren.
Anforderungsgerechte Auslegung als Basis wirtschaftlicher Heutrocknung
Heutrocknungsanlagen können sowohl in Neubauten als auch in bestehende Scheunen integriert werden. Damit Landwirte die Vorteile einer wirkungsvollen und gleichzeitig energiesparenden Heutrocknung voll ausschöpfen können, müssen bei der Konzeption der Anlage zahlreiche individuelle Faktoren berücksichtigt werden.
Wie sich die Heuqualität auf die Tiergesundheit auswirkt
Wer Nutztiere hält, weiß um die Wechselwirkungen von gutem Heu und der allgemeinen Tiergesundheit. Gutes Heu regt Wiederkäuer z. B. Kühen und Ziegen zum Wiederkauen an, fördert das Fressverhalten mit großem Pansenanteil, beugt Stoffwechselerkrankungen vor und wirkt sich positiv auf die Milchleistung und -qualität aus.
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